26
Jan
2023
31

New York, Dienstag Vormittag (1972)//

New York, Tuesday morning (1972)

Man sollte New York so sehen können, wie man will. Die Stadt ist sowieso eine einzig indiskutable Projektion. Dank Midjourney kann ich sie mir endlich auch so hinbasteln, wie ich sie sehen will. In den Siebzigern hängen geblieben, ein wenig Kojak-Einsatz-in-Manhatten, ein wenig verloren, verklärt und in wunderschönen Kodak-Farben.
(Das ist sowieso einer der riesigen Vorteile von Midjourney: Ich kann all die Fotos produzieren, die selber gern gemacht hätte aber aus-welchen-Gründen-auch-immer nie konnte.)

Aber zurück zu New York. Tauchen wir ein, in einen Dienstag Vormittag im Jahr 1972, irgendwann im Frühling. Die Nächte sind noch etwas kühl und mit der aufgehenden Sonne erlaubt man sich im Licht stehen zu bleiben, um sich auf den anstehenden Sommer zu freuen. Gelbe Taxis, zertretene Zigaretten in Kaugummiresten und Patriarchat wohin das Auge reicht. Ein Blick in den Schlund der Unkorrektheit. Kein Mensch starrt auf ein Handy und niemand fürchtet den Fotografen, der einfach nur umher streunt. Kein Aids, kein Corona und keine Klimaerwärmung – die Welt in ihrer wunderbar-naiven, heilen 70er Jahre Ordnung. Niemand hier weiß, wie sich das alles noch verändern würde. Ach, geniesst es! Ihr habt keinen blassen Schimmer – in ein paar Monaten wird in München ein Terror-Anschlag sowieso das Ende aller Naivität besiegeln.

Im Central Park läuft zum Mittag „Popcorn“ von Hot Butter zu blauen Rollschuhen mit weißen Sternen und riesigen gelben Front-Stoppern während die Business Leute auf der Bank sitzend in ihren Brotdosen kramen.

Am Abend die Liebe des Lebens getroffen. Sie wird nur den Sommer überleben. Am Abend ins Apollo gegangen. Glück im Neonlicht. Eine Zigarette zum Abend.

***

Aus Salingers Fänger im Roggen: „Manche Sachen sollten so bleiben, wie sie sind. Man sollte sie in einen großen Glaskasten stecken und so lassen können.

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You should be able to see New York the way you want. The city is an indisputable projection anyway. Thanks to Midjourney, I can finally make it up the way I want to see it. Stuck in the seventies, a little Kojak-insert-in-Manhatten, a little lost, transfigured and in beautiful Kodak colours.
(That’s one of the huge advantages of Midjourney anyway: I can produce all the photos I would have liked to take but never could for whatever reason).

But back to New York. Let’s dive into a Tuesday morning in 1972, sometime in spring. The nights are still a bit chilly and with the rising sun you allow yourself to stand in the light, looking forward to the summer ahead. Yellow taxis, crushed cigarettes in chewing gum residue and patriarchy as far as the eye can see. A glimpse into the maw of incorrectness. No one stares at a mobile phone and no one fears the photographer who just roams around. No Aids, no Corona and no global warming – the world in its wonderfully naïve, ideal 70s order. No one here knows how it would all change. Oh, enjoy it! You don’t have a clue – in a few months a terrorist attack in Munich will seal the end of all naivety anyway.

In Central Park at lunchtime, „popcorn“ from Hot Butter runs to blue roller skates with white stars and huge yellow front stoppers while the business people sit on the bench and rummage through their lunch boxes.

Met the love of your life in the evening. She will only survive the summer. In the evening we went to the Apollo. Happiness in the neon light. A cigarette for the evening.

***

From Salinger’s Catcher in the Rye: „Some things should stay as they are. You should be able to put them in a big glass box and leave them that way.

Abbildungen: Midjourney

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