17
Feb
2011
5

Fotografie-Buchempfehlungen

Ich hab mich in den letzten Wochen mit schönem Druckwerk versorgt, welches mir in der Tat sehr das Herz öffnete. Ich tu mich – vor allem bei Büchern – immer etwas schwer mit Empfehlungen, da der Nutzen für den Einzelnen durchaus variieren kann. Doch die 3 Bücher, die ich Euch heute empfehlen möchte, haben mich schwer beeindruckt. Ich habe mir die Bücher alle gekauft – es ist also keine Verlagspromo oder so…

Anfangen möchte ich mit einem Buch, daß für jene interessant sein wird, die auf alte Hollywood-Porträts stehen. „Hollywood Portraits – Classic Shots and how to make them“ ist ein in englischer Sprache gefasstes Buch, dass berühmte Porträts bekannter Hollywood-Größen hinsichtlich Lichtaufbau und Lichtführung analysiert. Hier finden sich Fotos von James Dean und Elvis Presley neben Fred Astaire und Greta Garbo. Jedes Foto wird einzeln besprochen und die Lichtführung detailliert skizziert. Auch auf die Aufnahmetechnik und die verwendeten Kameras, Objektive und Posen der Künstler wird im Vorwort eingegangen. Ob man nun Fan der alten Meister ist oder nicht: Das Buch ist in jedem Falle eine Anleitung um eindrucksvolles Licht zu setzen und sicherlich auch für jene interessant, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, da die Bilder und Skizzen eigentlich eine eindeutige Sprache sprechen. Ich hab es bei Amazon für 18€ erstanden

 

Die nächste Empfehlung ist ein Buch, auf das ich bereits seit einigen Monaten gewartet habe: Das „Pulp Art Book“ vom amerikanischen Fotografen Neil Krug. Neil Krug fotografiert bei den Aufnahmen des Pulp Art Books ausschliesslich auf Polaroid und beweist, daß es kein finanzieller Kollaps nötig ist, um atemberaubende Fotos zu machen. Das Buch ist leider über Amazon nicht zu bekommen,  doch eine Bestellung über die Website von Neil Krug funktioniert gut. Im Buch findet sich leider kein Text – die Fotos sprechen eigentlich für sich – doch hätte ich mir an einigen Stellen ein paar Zusatzinformationen gewünscht. Egal – für mich sind die Fotos von Neil ganz großes Tennis und mit 30×30 cm ist das Buch ein echter Hingucker:

Das letzte Buch, was ich unbedingt empfehlen muss, war wiederum eine Empfehlung meines verehrten Bloggerkollegen Jeriko:

„Immediate Family von Sally Mann“ ist für mich die beeindruckendste fotografische Entdeckung seit langer Zeit. Das Buch aus dem Jahre 1992 zeigt Kindheitsmomente aus dem Leben der Familie Mann so ehrlich und erdig, daß ich bei jedem Foto lange Zeit verharren musste und die Luft am Tag der Aufnahme förmlich riechen konnte. Es finden sich ausschliesslich schwarz/weiss Aufnahmen, die den Betrachter immer wieder auf das Wesentliche lenken, doch dabei sehr subtil auch jedem Nebenschauplatz eine Bedeutung schenken. Die Fotos wirken allesamt aus dem Leben gegriffen und man baut selber eine unwirkliche Nähe zu den Fotos auf. Sally Mann bekam deshalb bei der Veröffentlichung des Buches reichlich Gegenwind – sogar dem Vorwurf der Kinderpornografie musste sie sich stellen, da die Kinder mitunter recht freizügig fotografiert wurden.

Für mich ist dieses Buch ein „Must Have“ im Bücherschrank, aus dem ich es – seitdem ich es habe – schon sehr oft wieder rausgeholt habe, um darin zu blättern.

You may also like

Paul Ripke „Zweitausendzwölf“

4 Responses

  1. Pingback : Bildband des Monats (1) | Der Stilpirat

  2. Hab mir die Hollywood Portraits mal bestellt, sieht toll aus. Wir hatten ja die Tage schon über Twitter darüber geschrieben. Find die Fotos aus den alten Zeiten der Stas sowieso spannend. Freu mich drauf.

    Gruß Daniel