4
Feb
2017
16

Im Instax Rausch (die Zweite)

Ich musste in den letzten Wochen wieder viel nachdenken. Zum Beispiel darüber, warum ich seit Jahren immer wieder das Konto plündere, um mich mit neuen Fotografie-Techniken auseinanderzusetzen…

Ich hatte meine Wetplate-Phase, probierte mich im Großformat, machte kranke Bilder mit kranken Filmen (->RedbirdsCrossbird), kaufte mir eine Pentax 67, eine Contax 645, eine Contax G2, eine Rolleicord, eine Rolleiflex, eine Zenza Bronica, eine Kiev-4, eine Fed-3, eine Widelux, eine Graflex, später ein Aero Ektar dazu… die Liste könnte ich endlos weiterführen…

Und nun? Instax

Lese ich mir meine eigenen Blogposts von damals durch (siehe links oben) fällt mir eine Sache auf: Ich stehe offenbar auf unscharfe, verkörnte Fotos, die komische Farben haben. Egal welche Kamera ich nutzte, egal welchen Film ich einlegte, jedesmal wurde alles von mir nur dahingehend bewertet, in welchem Maße ich kranke Bilder damit machen konnte. Und mir fiel beim Stöbern in den alten Blogposts auch auf, wie sehr mein Herzchen hüpft, wenn es besonders körnig, fehlfarbig und unscharf wurde…Vielleicht sollte ich nach all den Jahren akzeptieren, dass es mich am Ende offenbar immer wieder an den selben Punkt zurücktreibt und ich ein verquerer Zausel bin, der eben so fotografiert…

Und nun? Instax Vietnam im Herbst:

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12 Responses

  1. Hi Steffen,

    ich kenne das Gefühl. Habe mir vor Jahren eine Digi – Fullframe zugelegt,
    um dann doch wieder meine alte Nikon FE2 und meine Rolleiflex
    mehr und mehr zu verwenden.

    Letztendlich, im letzen Jahr habe ich dann eine SX70 Polaroid gekauft.
    Und das meiste mach ich gerade damit 😉
    Ich liebe einfach die Farben und die Haptik und auch die Einzigartigkeit.
    Bis auf einen nie an das Original herankommenden Scan gibt es keinen zweiten Abzug.

    Übrigends, .., deine Bilder, ganz ganz toll.

  2. So starke Bilder, Steffen, ich mag sie auf Anhieb.

    Danke, dass du ohne Vorurteile an alle Formen der (analogen) Fotografie gehst und damit immer wieder beweist, dass nicht das Werkzeug die wichtigste Rolle spielt, sondern die Person dahinter ♥

  3. Sehr coole Fotos die du immer wieder zeigst. Leider hatte ich mich damals für die Instax Mini entschieden bei der man den Blitz nicht abschalten kann. Muss mir die andere nochmal ansehen 🙂

  4. Astrid

    Was bedeuten verrauschte, farbuntreue Bilder für mich? Sie lassen Raum zur Interpretation, stellen bei mir wesentlich mehr Verknüpfungen zu gewissen Vorstellungen und Erinnerungen her – sie sind wie ein Fenster in eine andere Welt.

    LG

  5. Sehr coole Serie! Die Instax Bilder haben einfach ganz etwas besonderes finde ich. Analoge Fotografie haben mich noch nie interessiert, die Instax Geschichte finde jedoch auch sehr cool. Irgendwann leg ich mir vielleicht nochmal mal so eine Mini-Cam zu.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    http://www.mirrorarts.at/ Foto/Travel/Lifestyle

  6. Lieber Steffen,

    in der heutigen Zeit in der so viele nach den schärfsten Pixel suchen. Hardwareschlachten stattfinden. Dort fehlt der fotografische Focus. Den Focus erreicht man nicht mit der tollsten Festbrennweiten mit der schönsten Offenblende oder der besten Kamera. Nein nur durch den fotografischen Blick aufs Ganze. Wie man immer wieder bei Dir erkennen kann. Du brichst alle Regeln und es entstehen die besten, herausragendsten Bilder. Unabhängig vom System. Das ist die große Kunst. Vielen Dank für diesen tollen Bilder die Fotografie erst so interessant machen. Bitte weiter so. Lass uns weiterhin an Deinen tollen Bildern teilhaben.
    Viele Grüße
    Bodo

  7. Das trifft genau meine Gedanken. Ich bin fotografisch noch nicht SO lange unterwegs wie du, aber ich merke auch, dass ich einiges probiere um dann am Ende wieder das gleiche wie zu Beginn zu machen. Ich mag es im Übrigen auch unscharf 😀

  8. Lieber Steffen,

    ich weiß, dass du überschwängliches Lob genauso wenig ausstehen kannst wie unangebrachte Kritik. Deswegen gibt’s einfach einen Dank!

    Danke, dass du deine Geschichten und Bilderm mit uns teilst!
    Danke, dass du es nicht danach filterst, was andere denken!

    Bleib verquert! Von den geraden gibt’s viel zu viele da draußen!

  9. Genau das macht es am Ende doch aus. Diese ganzen hochglanz, perfektionierten, perfekt ausgeleuchteten und somit immer wieder gleichen beliebigen Fotos jucken mich nicht. Sie reizen mich nicht. Weil schon tausendmal gesehen. Ich mag es, wenn auch mal was krumm ist, wenn es einen Farbfleck gibt, wenn es körniger ist. Das ist lebhaft, das ist echt und individuell, das hat Seele und Stil. Wenn man den einen Moment einfängt, der einem in den Bann zog, als man das Foto machte, kann es gerne auch mal unscharf und zauselig sein. Ich mag den rotzigen Stil deiner Fotos, Die atmen was aus. Die sagen mir was.

  10. Birgit

    Ich auch.
    und ich liebe diese Stil, keine bis zur Unkenntlichkeit bearbeiteten Endprodukte, sonder tatsächlich Fotos bei denen der Betrachter selbst noch Phantasie haben darf..?

  11. […und ich ein verquerer Zausel bin, der eben so fotografiert…]

    Volltreffer!
    Und all das … deine Art, dein Wesen, dein Schreibstil , deine Aktionen, dein Auftreten, deine Ideen, dein Hadern.
    All das ist ein Komplettpaket, das einen immer wieder neugierig macht.
    Du bist kein Fotograf im üblichen Sinn.
    Du bist ein Geschichtenerzähler und die Fotografie ist das Werkzeug, um diesen Geschichten einen Rahmen zu geben 🙂

    Ich mag´s!