23
Apr
2017
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Das Leben und Sterben des Ben Hammer

Als mein Kollege Ben Hammer mir im Februar die ersten Entwürfe für seinen ersten Bildband „Das Leben und Sterben des Ben Hammer“ zeigte, konnte ich erst einmal wenig damit anfangen. Mir ist der Lebensstil Ben´s und die Bebilderung des Selbigen zugegebenermaßen zwar nicht fremd, doch irgendwie altersmäßig auch etwas her. Zu sehen sind scheinbar wahllos zusammen gewürfelte Aufnahmen aus diversen Behind-the-Scenes Studionächten mit allem was dazu gehört: nackte Brüste, Alkohol, Kotze, Koks. Mag ich ja sonst eigentlich alles 🙂

Ich sah mir die Aufnahmen ein zweites mal und ein drittes Mal an und bemerkte, dass ich mich beim ansehen immer weniger schwer tat und ich die Aufnahmen zumindest ein zweites und drittes Mal sehen wollte (was sonst äußerst selten der Fall ist, wenn Aufnahmen das erste mal verkacken). Die Aufnahmen sind nicht besonders gut fotografiert, eher Zufallsprodukte, teils voyeuristisch und wahrscheinlich ist es gerade das was sie so interessant macht, Weitwinkel-Chicks mit Cap im Gegenlicht habe ich inzwischen woanders genug gesehen…  Ein wichtiges Prädikat kann ich dem Erstlingswerk also ausstellen: Es ist weder allgemeinverträglich noch konsensfähig und am Ende mochte ich es sogar, wahrscheinlich vor allem deshalb, weil es mich nicht langweilte. Ben und ich diskutierten über Sinn und Unsinn des Buches und Ben forderte seinen Assistenten Kristof auf, unser Gespräch einfach aufzuzeichnen. Und Voila, hier ist das Ergebnis:

Das Buch kann hier für 35,-€ bestellt werden.

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10 Responses

  1. Martin

    Diese Schnappschüsse sind mir lieber und empfinde ich als ehrlicher als Gegenlichtaufnahmen auf irgendeiner Insel auf ‘nem Europa-Trip mit jungen Mädels. Fotograf und Model gleichsam uniformiert mit Gold-Armbanduhr, Base-Cap und weißen T-Shirts bis zu den Knien mit Diamant-Aufdruck.
    Oh, ich bin leicht abgedriftet. Entschuldigt.

    Ich mag die Selbstreflexion von Ben Hammer und seine Gedanken zum Buch. Vieles ist sicherlich etwas hochtrabend. Ben Hammer spricht, als wäre er bereits seit 20 Jahren im “Game”. Und ob solch ein Werk nicht eher für einen selbst und eine handvoll Kumpels veröffentlicht werden sollte und nicht für Betrachter X, sollte auch nochmal von Urheber und willigem Käufer überdacht werden.

    Für mich nichts Verwerfliches, dass Steffen hier einen Foto-Buddy unterstützt.
    Im Gegenteil: Danke für dieses Video. Inspiriert ein wenig.

  2. Matthias

    Auch wenn mir der Ben als Typ gefällt kauf ich ihm diese Story noch nicht so ab. Ob das am Alter liegt ? Ich weiß es nicht – aber wer mit 27 denkt er könne nach 30 nicht mehr über die Liebe schreiben – weiß nicht, ich finde das nicht besonders authentisch. Ich supporte sehr viele Crowdfunding-Bücher habe aber nun schon festgestellt, dass diese Suppe immer ähnlich zu löffeln ist. 200-300 Seiten Urlaubs und Erinnerungsfotos scheinbar zusammenhangslos aneinander gereiht – vorwiegend jetzt auch analog. Dir Steffen würde ich so ein Buch aus der Hand reißen, aber eben weil du schon Dinge erlebt hast, die ein Leben eben zu einem Leben machen. Aber ich finde es gut, dass du ihm auf den Zahn fühlst ( „Wieso, warum weshalb“ ) Ich gönn ihm, dass er das durchgezogen hat und dass er den Support bekommt, den er sich erhofft hat. So, und nun – lieber Ben – nochmal ein paar Nackedeis mit Basecap im Gegenlicht 😉

  3. Leo

    Wann stirbt Ben? Warum?
    Ist er schon gestorben?
    Falls ja: mein Beileid. Falls nein: die größte aller denkbaren Geschmacklosigkeiten.

  4. Jens Wagner

    Ich frag mich warum man das kaufen sollte? Die Bilder sind jetzt nicht so ansprechend.
    So ein möchte gern Künstler oder?

  5. Viel reden und viel erklären zerstört den Mythos den so ein Buch braucht. Und vielleicht ist es ein Buch das seinen wirklichen Reiz erst in 20 Jahren entfalten kann. Ähnlich den Bildern aus Wahols Factory oder von den Anfängen des Punk.

    1. das ist übrigens ein ziemlich wahrer kommentar, sven. also die erste hälfte. wobei an einen Reiz in der Zukunft glaube ich nicht 😉

  6. Ralf H. Badera

    Vermutlich bin ich ein Cretin, wenn ich in den Fotos, die ich bisher gesehen habe, schlechte Technik (aka „Stil“) und uninteressanten Inhalt sehe.

  7. Erkan Üzgül

    Warum bringst Du so viel Verständnis auf? Hätte ich dieses „Buch“ verbrochen, hättest Du es in der Luft zerrissen. Bei diesem „Berufskollegen“ bist Du offenbar handzahm, auch wenn an einigen Stellen die Kritik unverhohlen durchblitzt. Bis eben kannte ich diesen Hammer nicht und nach Betrachten dieses Videos bilde ich mir ein, das hätte ruhig auch so bleiben können. Es sei denn, Du hättest ihn voll ins Messer laufen lassen. Schade um die verpasste Chance 😉

    1. Ich bringe soviel Verständnis auf, weil ich „machen“ immer geiler finde als „nicht machen“ und ich in der Tat einige Aufnahmen wirklich mochte

      1. warte bis das buch endlich bei dir ist, nichts gegen v16.pdf 🙂 danke übrigens für deine ehrliche meinung =) ich zitiere mal Joerg aus FB, weil er etwas schönes dazu gesagt hat: „Mir geht es wie Steffen, mag auch am Alter liegen. So richtig warm bin ich mit dem Buch noch nicht. Werde ich vielleicht auch nicht mehr. Vielleicht aber auch doch. War aber auch nicht direkt meine Erwartungshaltung. Eigentlich war und ist es mir sogar egal. Ich habe damals unterstützt, weil ich die Leidenschaft in dem Projekt gesehen habe – und weil 25€ verschmerzbar sind – und weil es eben auch die Chance ist, aus den eingefahrenen Sehgewohnheiten rauszukommen.
        Aber es ist wie ihr sagt; ein Buch, in welches ich mehr als ein mal reinschaue hat sich schon gelohnt.
        Kein Interview mit gegenseitiger langweiliger Lobhudelei. Ich danke Euch beiden für eure Ehrlichkeit.“