4
Mrz
2011
5

Smoothie-Shooting

Der geschätzte und aufmerksame Leser kennt die Leidenschaft des Autors für Porträt- und Hochzeits-Fotografie. Doch tut es dem eigenen retikulären Aktivierungssystem (schöne Wortkombi – hab ich gestern erst gelernt) nicht auch mal sehr gut,was völlig anderes machen und Ausflüge in Nebenfächer zu unternehmen? Als ich die Anfrage eines 3-tägigen Smoothie-Shootings für ein Rezeptbuch erhielt, zuckte mein rechtes Auge leicht, denn Smoothies klingen erst mal sehr gesund und ich bin ja eher… (naja – lassen wir das)

Nun hab ich ja schon den einen oder anderen erfolgreichen Ausflug in die Objektfotografie unternommen und traute mir durchaus zu, leckere Fruchtcocktails zu fotografieren, allein die Masse der benötigten Fotos für das Rezeptbuch bereitete mir Kopfschmerzen…  Ich weiß, das Ihr wisst, daß Objektfotografie ein tierisches Gefummel ist und wenn man gut ist, schafft man 4 Fotos am Tag, mein Auftraggeber hatte jedoch eine weitaus höhere Zahl im Kopf. Nun ja, von geplanten 150 einigten wir uns am Ende auf 50 Smoothies, die ich nun an 3 Tagen ins rechte Licht rücken sollte. Hui!

Bei den – überschlagen – 17 Smoothie-Sets pro Tag, wird der Kreativlappen im Gehirn doch recht beansprucht – etwas Abwechslung hinsichtlich Deko, Farben und Backing soll erlaubt sein, will man später nicht langweilen. Und so wurde das Shooting in ein Küchen-Einrichtungsstudio verlegt, in dem ausreichend Mittel zur Verfügung standen. Lichttechnisch hatte ich Offenblendenfetischist ein wenig Skrupel meine 4 x 400W Blitzanlage gegen die Fruchtcocktails zu schleudern und so hatte ich eine Mischung aus Flächenlicht-Tagesleuchten einem Dauerlicht-Halogen-Spot und meinen beiden Kompakten SB900, die ich mit einer Softbox etwas entschärfte.




Ich hatte mit dem Tages-Flächenlicht bereits  bei dem Großformat-Workshop am vergangenen Wochenende gearbeitet und fand das Handling und die Ergebnisse recht ansprechend und so griff ich bei den in Hamburg ansässigen Blooming-Foto in den großen Warenkorb und deckte mich mit etwas Dauerlicht ein. Die dort angebotenen Geräte sind qualitativ wirklich nicht zu beanstanden. Man bekommt für sein Geld anständig verarbeitetes Equipment zu einem hervorragenden Preis. Ich entschied mich für die Cude-Flächenleuchte, die sehr farbneutral arbeitet und ein Cude-Quarzlichtset, welches eigentlich sehr „gelb sticht“, doch damit wunderbar als „Frühstücks-Sonnenschein-durchs-Fenster-Fake“ funktioniert. Das ganze Licht-Geraffel setze ich als „Vierer-Zange“, was super funktionierte. Mein Plan ging auf und ich musste gar nicht viel Fummeln. Ich arbeitete „aus der Hand“ – also ohne Stativ – viel Zeit zum „Abschatten“ und für Detail-Spielereien hatte ich ja sowieso nicht, doch erreichten die Ergebnisse bereits nach kurzer Zeit das Herz meines Kunden und auch meines.

Smoothies sind ne feine Sache. Sie sind extrem lecker  und nach dem ersten Tag – an dem ich mich mitnichten beim Genuss zurückhielt – erreichte ich sowas wie den Zustand eines „Gesund-Koma´s“.  Mein überaus angenehmer Auftraggeber bereitete die Dinger hinter meinem Rücken im Akkord zu und sorgte für ausreichend Charma und Wohlbefinden.

Geiles Fotografenleben.










9 Responses

  1. Pingback : Was war, was wird… | Der Stilpirat

  2. Wirklich klasse Bilder, hast zwischenzeitlich bei Twitter ja auch mal was gezeigt.
    Da bekommt man direkt auch Lust drauf…

    Hoffe, das Glas auf dem letzten Bild ist so schief und es liegt nicht an der Verzeichnung des Objektivs 😀

  3. Ich bin begeistert. Gerade dein ausführlicher Bericht motiviert mich, so etwas auch mal zu probieren. Ich frage mich gerade ob ich dafür die Geduld mitbringen würde. Aber wieso eigentlich nicht?

    Gerade was diese Art von „Stillleben“ angeht – muss man extrem viel Zeit einplanen und genau das wollen wir doch. Zeit für gute Fotos. Freu mich dass du auch mal einen Abstecher fernab der Hochzeitsfotografie machen konntest.

    So erweiterst du deinen Horizont und damit auch unseren. 🙂 Danke.

  4. Hinter deinem Rücken hat er’s gemixt ….. das war bestimmt „zu“ Gesund, will heissen du brauchst jetzt jeden Tag so einen Drink sonst bekommst du Entzugserscheinungen. 😉
    Schönes Foto, hat so einen duftigen Flair!

  5. Das hört sich mächtig nach Vitamin Overkill an 🙂 Klasse Sache. Food Fotografie is ja auch ne Sache für sich. Aber wenn es einer meistert dann du.
    Sehr geil.

    Gruss Alex

  6. Das sieht ja mal richtig lecker aus.
    Objekt bzw. Food-Fotografie ist ja schon so eine spezielle Geschichte, habe mal mit/für einen Freund eine Reihe Bierflaschen abgelichtet – halber Tag „arbeit“ und hinterher hatten wir zwar tolle Fotos aber doch nichts was er hätte gebrauchen können… aber die Fotos hier könnten mich animieren es doch noch mal zu versuchen 🙂