1
Nov
2011
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Analog Engagement Shooting

Die Analog-Film-Renaissance läuft auf Hochtouren und die Preise für alten Kamerakram haben sich (gefühlt) auch verdoppelt. Ja, wenn ich mich in meiner Fotografen-Timeline so umschaue, dann stelle ich fest, dass ich möglicherweise schon allein dadurch Avantgarde wäre, mal wieder digital zu fotografieren. Hab ich aber im Moment echt irgendwie keine Lust zu – also digital zu fotografieren. Ich hatte in irgendeinem Interview ja mal verlautbart, dass ich im Job die digitale Knipse bevorzuge und privat nur noch auf Film fotografiere. Stimmt auch nicht mehr. Ich beginne mittlerweile damit, auch Jobs auf analogem Material festzuhalten. 

Fragt mich nicht nach dem Grund. Es gibt zu viele. Einer ist: ich mag es. Und es beruhigt mich. Das händische Entwickeln von E6 Dia-Positiv-Filmen in meinem Heizungskeller hab ich mittlerweile auch mit verbundenen Augen drauf. Also „Hopsassa Tirallala“… das Negativ kann gar nicht groß genung sein…

Als mich einer meiner Fotobuddys neulich fragte, ob ich ihn mit einem kleinen Engagement Shooting beglücken würde, ward ich entzückt darüber und bot meine Dienste sogleich auf Groß- und Mittelformat an. „Offene Türen einzurennen“, mach ich am Liebsten und so wurden wir uns mit einem Wimpernschlag einig.

Und hier ist das Ergebnis im Gross- und Mittelformat:

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27 Responses

  1. jetzt red dich nicht um kopf um kragen :-), fakt ist schärfentiefe bokeh usw ist unabhänig vom dem belichteten medium. Unterschiedliche Größen gibt es sowohl im Digitalen als auch analogem Bereich. Somit ist es egal ob analog oder digital.

    Und die Farben haben darauf auch keinen Einfluss. Du hast das Bayern-Pattern gut beschrieben, hatte aber damit nichts zu tun. Die Farbwirkung ist nur von der Verarbeitung abhängig. Und wie schon geschrieben, gut gemacht siehst du keinen Unterschied.
    Das eine Foveonsensor eine längere Belizeit hat ist ziemlicher blödsinn und der Preis ist nur von der Produktionsmenge abhängig. Da sigma da ein eigenes Süppchen kocht ist der Preis nicht marktgerecht.

    Und ob der Film nun interpoliert oder digital arbeitet, denn dass macht ein Film, ist egal, die Ergebnisse zählen. Es gibt keinen Film der die Farben 100% echt darstellt, ebensowenig wie sensoren. Somit kann man auch sagen Film kann keine Farben 🙂

  2. Ach Eike, 

    ###Klugscheißer ON###

    Wo soll ich da anfangen 😉
    Bin ja nur ein Interessierter Laie.

    Zunächst ist der Schärfentiefebereich ja wie gesagt bei gleicher Blende, „gleicher“ Brennweite, gleichem Abstand bei GF, MF und KB nicht gleich. Da tendenziell noch heute im Bereich Mittel- und Großformat analog fotografiert wird (und die digitalen Rückteile für MF und GF nicht wirklich dieselbe Formatfläche haben), kann man schon sagen: analog ungleich digital.

    Dann ist es so, dass digitale Sensoren die Farben anders aufnehmen/sehen. Eigentlich sehen die Pixel keine Farben sondern Helligkeiten in den Kanälen rot, grün, Blau. Aber jeder Pixel kann nur eins … Entweder R oder G oder B. Beim Umrechnen in ein Bild (auch im RAW) werden hier die Helligkeitsinformationen der Farbnachbarpixel interpolierend berücksichtigt. Komisch ausgedrückt, aber ist ungefähr so.
    Ausnahme sind hier Foveonsensoren (schöön teuer und laaaange Belichtungszeiten). Die können wie ein Farbfilm je Pixel alle drei Farben übereinander wahrnehmen. 
    Ein Film interpoliert nicht. Der sieht an jeder Stelle die „echten“ Farben (wobei natürlich die Farbdarstellung oder Farbwahrnehmung filmabhängig ist). Also müssen die Farben sich zwischen Film und Chipbildern irgendwo unterscheiden (nicht interpoliert vs. interpoliert).

    Es gibt Hardcorefetishisten (dazu gehôre ich [noch] nicht), die sagen: Digital kann keine Farben. 
    Vielleicht etwas übertrieben … Ok

    ###Klugscheißer OFF###
    Ach eins noch …
    ###Klugscheißer ON###
    Sensoren können mehr Blendenstufen als Filme
    ###Klugscheißer OFF###

    Hoffe ich hab nicht nur Bullshit geschrieben und muss über ’ne Namensänderung nachdenken. 🙂

    Aber eigentlich Scheißegal … Worums hier ging, waren die vorgestellten Bilder. Und die sind sehr geil … Over and out.

    Peace

  3. @Eike: na ich sperrre mal mein Klugscheißerchen lieber ein (eine meiner schlechten Eigenschaften) … obwohl mir hierzu noch viele Punkte einfallen…

    Wer weiß, wieviel Traffic der Stilpirat hier verträgt

    _____
    Ist das Thema KB vs. MF vs. GF vs. analog vs. digital mal ’nen extra Beitrag Wert?

  4. @Florian: Ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen dass es sich um eine rethorische Frage handelt da es keinen Unterschied zwischen analog und digital in den genannten Punkten gibt. Dachte der 🙂 wäre offensichtlich genug 🙂

    Und auch der Weg wie die Farben entstehen sprich welcher Sensor benutzt wird oder welcher Film hat darauf auch keinen Einfluss, was da mathematisch abgeht hat auf das Endprodukt keinen Einfluss.

  5. @ Eike:
    Ich muss da nochwas nachschieben 😉 sorry

    Wenn Du digitale Rückteile im Großformat verwenden würdest, würde das Medium tatsächlich keine Rolle mehr spielen (außer vielleicht bei den Farben, da die noch immer teilweise interpoliert werden würden [außer bei Foveon])

  6. @Eike:

    Also den Schärfeverlauf kannst Du mit der Großformatkamera relativ felxibel steuern. Das heißt, soll der horizontal oder diagonal im Raum verlaufen. Hintergrund ist das Scheimpfluggesetz: Objekt- , Objektiv- und Aufnahmeebene müssen in einer Schnittkante zusammenlaufen. Dann bestimmst Du, wo die Schärfe wie verläuft. Bei der großformat ist ein riesiger Vorteil, dass der Bildkreis der Objektive wesentlich größer ist, als bei starren Kameras (wo der Bildkreis [fast] immer auf Deinen Sensor abgestimmt ist).

    Zum Thema Bokeh (naja sagen wir mal eher Unschärfe): Es wird unter anderem bestimmt die Sensorgröße. Die Sensorgröße bestimmt den Zerstreuungskreisdurchmesser -> damit die Schärfe/Unschärfe (hyperfokale Distanz!).

  7. @ Florian: Dann erklär doch mal bitte welchen den Zusammenhang von Bokeh und Schärfeverlauf mit dem belichtetem Medium. Da bin ich jetzt schon gespannt warum das bei analog anders ist als bei digital 🙂

  8. Hallo Steffen,
    wie geil ist das denn ? Wollte mir auch schon eine MF zulegen – aber ich habe keine Dunkelkammer, um bis zum Endprodukt alles in einer Hand zu haben. Mir erscheint der Aufwand auch zu groß. Empfiehlst du mir trotzdem es einmal auszuprobieren ? Aber vielleicht quatsche ich auch nur – machen, machen, machen waren doch mal deine Worte – oder ?
    Jedenfalls machst du geile pics mit den ollen Kameras – das nenne ich wenigstens knackscharfe Leidenschaft 😉
    Lg
    Christian Sch.

  9. @stilpirat:
    Das sehe ich auch so.

    Ich bin mir auch sicher, dass Kunden (nicht alle) beim Shooting dieses Feeling spüren und gern annehmen.
    Keine Hektik, jede Menge Zeit in der Situation mit dem Fotografen „anzukommen“. Das spiegelt sich wahrscheinlich auch in den dann produzierten Ergebnissen wieder (zumindest bilde ich mir das ein).

    Ich habe damit noch keine negativen Erfahrungen gemacht.

  10. Naja Eike,

    na digital ist vieles schon schwierig bis unmöglich.

    Solche Bokehs, 100% Schärfeverläufe und die „Sturzfreiheit) wie in den Bildern bekommst Du digital auch noch heute schwer hin.

    Und um den „analogen Farbtouch“ nachzubauen, musst Du wieder in Photoshop irgendwelche Filter drüberballern.

    Als ich mein erstes Großformatnegativ (und den entsprechenden Scan) gesehen habe, hat´s mir den Atem verschlagen. Diese Auflösung und die Farbtreue waren schlichtweg beeindruckend. Es war das erste Mal, dass ich bei einer Aufnahme nachträglich in PS NICHTS korregiert habe (keine Tonwertkorrektur, keine Gradation verändert, keine Schärfe nachgezogen, … Nichts)

    Aber sicher ist auch `ne menge Nostalgie mit bei 😉

  11. Aber welchen Vorteil hat bei Kundenshootings die analoge Fotografie? Digital kann man die gleichen Effekte erzielen (oder Beschränkungen haben) und kann aber mehr Fotos schießen bzw. sofort die gewünschten Effekte am Display korrigieren.
    Der einzige Vorteil bei Analog ist natürlich das „klassische“ Feeling beim Fotografen, das ist aber doch den Kunden egal, oder?

    1. @Christian Wenn Du Dich das fragen musst und die Dinge so siehst, dann stellt sich die Frage für Dich (nicht). Es geht mir nicht um all die profanen Dinge, die Du hier anführst. Es geht mir um Vorbereitung, Auseinandersetzung und Leidenschaft.. Ich werde nicht davon getrieben „Effekte zu erzielen“ oder diese am Display zu korrigieren. Ich reduziere Fotografie nicht darauf, zu fotografieren.

  12. ich habe mal von einem Hochzeitsfotografen gelesen, der seine Aufträge nur noch analog im Mittelformat macht. Um weniger Arbeit zu haben hat er sich einen Imacon mit Einzug für MF Dias gekauft. Er behauptet, das er kaum nacharbeiten muss und sich der Scanner in kurzer Zeit bezahlt gemacht hat. Finde leider den Link nicht mehr … kann mir aber gut vorstellen das das funktioniert.
    So ein Imacon mit Stapelfeed … man muss auch Träume haben.

    +1

  13. Das einzige was sich hier verdoppelt hat sind die Preise für die Filmentwicklung. Somit hatte das mf negativ poladroid Dimensionen erreicht und das ganze war mir somit zu teuer geworden. Und scannen gehört auch nicht zu meinen Hobbies.
    Und ich bin der Meinung dass man keinen Unterschied sieht wenn beides gut gemacht wird, aber leider wird analog immer mehr der Kunst gleichgesetzt, egal wie gut oder schlecht ein Bild ist

  14. ralf_b

    Mir geht es ähnlich und in meinem Schrank fristen die Megapixelboliden ein trauriges Dasein. Eigentlich müsste ich sie wegen chronischen Nichtgebrauchs verkaufen, aber der Gegenwert paast nicht für mich.
    Stattdessen schleppe ich immer und überall mindestens eine MF mit mir herum …

    ich habe mal von einem Hochzeitsfotografen gelesen, der seine Aufträge nur noch analog im Mittelformat macht. Um weniger Arbeit zu haben hat er sich einen Imacon mit Einzug für MF Dias gekauft. Er behauptet, das er kaum nacharbeiten muss und sich der Scanner in kurzer Zeit bezahlt gemacht hat. Finde leider den Link nicht mehr … kann mir aber gut vorstellen das das funktioniert.
    So ein Imacon mit Stapelfeed … man muss auch Träume haben.

  15. Ramses

    Mhmm Schwarzweiss und Natur ist mMn immer etwas problematisch von den Kontrasten her, schön zu sehen bei Bild 1.
    Klarer Favorit ist das letzte Bild, dort wirken als wären sie ganz bei sich und du hast diesen Momment wirklich gut eingefangen. 🙂

  16. Hi Sebastian, den „Mut“ besaßen alle Fotografen vor Erfindung der Digitalfotografie – das ging etwa 100 Jahre so… und alles ohne Kontrolldisplay… verrückt, oder!?

  17. Hi,

    also mir geht das genauso.

    Mein Digitalequipment nutze ich ausschließlich nur noch bei Jobs.

    Privat genieße ich es einfach durch die analogen Babys limitiert zu sein. Eine Brennweite und zwei-drei Filme. Thats it! Fast wie ein Junkie zelebriere ich das Einlegen der Filme und kann es kaum erwarten, die entwickelten Negative in der Hand zu halten. Das erstaunlichste ist, dass die Bullshit-Quote rapide sinkt.

    Was ich mich immer wieder beim betrachten der Bilder frage (egal ob bei analog KB oder MF):
    Was ist hier bloß anders?
    Sind es die Farb- und Helligkeitsverläufe, die einfach mehr „fließen“?
    Warum wirkts immer noch, obwohl es ja eigentlich am Schluß doch wieder digitalisiert wird?

    P.S. Es sind sehr schöne Aufnahmen beim Shooting entstanden: nah und emotional, aber eben nicht aufdringlich

  18. Moin,
    einfach riesig die großen „Alten“ da kommt keine digitale mit wie ich finde die Fotos leben und haben Seele das liegt zum einem an deiner hervorragenden Arbeit und zum anderen an dem von dir benannten Kamerakram. Ich mag das total und bin schwer begeistert und wenn ich mal ein Shooting von mir und meinem Weib machen möchte dann bist du mit dem alten Zeuchs meine erste Wahl.